Sumbawa

Nach kurzer Fährfahrt sind wir in Sumbawa gelandet. Ab jetzt wird es interessant. Die Insel ist kaum besiedelt (erst (wieder) seit weniger als 200 Jahren…) und wir sind neugierig,  wo wir schlafen werden.

Hello Mistaaaaa

Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Eine flache, ruhige, mit Kokospalmen gesäumte Küstenstraße machte die ersten 85km sehr einfach.

Hier in Sumbawa hat sich noch intensiviert, was schon in Lombok sehr schön war. Ständig kommen Rufe von allen Seiten: “Hello Mister”. Adressiert an uns beide … ;-). Erwartet wird ein “Helloooo”, welches wir eifrig erwidern, um unser und das allgemeine Karma zu verbessern (so wurde es uns erklärt).

Und nein, wir schliefen nicht im Reisfeld, sondern in einer kleinen Hotelanlage an einem Strand. Eine der wenigen Hotelanalagen überhaupt auf Sumbawa. Diese hier ist wirklich schön gelegen an einem langgezogenen Strand, mit Blick auf den Tambora.

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Blick auf den Tambora…

Touristen verirren sich nur selten nach Sumbawa. Abgesehen von den üblichen Surfistas und den Reisegruppen auf dem Weg zu den Komodowaranen. Für uns ergibt sich daraus die spannende Aufgabe die großen Distanzen von Schlafplatz zu Schlafplatz zu bewältigen. Da fast kein Hotel einen Internetauftritt hat, bzw. es keine Hotels gibt, bleibt nichts anderes übrig, als uns von Unterkunft zu Unterkunft zu fragen und die Strecken dazwischen zu radeln und notfalls den Rest per MFG zu stemmen…

Erlebnisse auf der Straße

Neben Kühen, Wasserbüffeln, Hunden, Katzen usw. sind Ziegen ein großes Thema am Straßenrand. Da sie gerne auch mal einfach so auf Fahrzeuge zu rennen, wurde ihnen ein 60cm langer Stock um den Hals gebunden, der als praktischer Abstandshalter dient. Wir sahen eine solche Ziege, die in vollem Tempo auf ein schnell fahrendes Auto zulief und dann von diesem einfach abprallte und ihres Weges davon lief. Schlaue Erfindung.

Spannend war auch der erste Korruptionsvorfall. Die Polizei hält unsere MFG an und erklärt unter fadenscheinigen Ausführungen wir müssten 50.000 Rp (3,5€) zahlen, weil der Fahrer nur eine Lizenz für Personen, aber nicht für Gegenstände hat. Etwas Lächeln und Smalltalk mit vielen Gegenargumente mit dem Polizisten erledigten diesen Versuch, da ihn ein Gespräch auf Englisch wohl sehr überfordert hat. Ich denke die Polizei hätte gerne von uns 3x Nasi Goreng bezahlt bekommen.

Was bei aller Schönheit des Landes auch erwähnt werden muss, sind der viele Müll an der Straße und im Wasser und auch sonst die “nicht ausgeschöpften Entwicklungspotentiale”… Manchmal doch ein Wermutstropfen.

Inzwischen sind wir bis nach Bima im Westen der Insel geradelt. Von hier wollen wir unsere Tambora Besteigungstour organisieren und starten. Leider ist die Regenzeit noch in ihren Endzügen und zwingt uns etwas auf regenfreie Tage zu warten.

Von Bussen und Ziegen

Noch ein kleiner Nachtrag zu diesem Post. Es gab diverse Nachfragen zur Stock-Ziege. Wir haben lange gerätselt und Theorien aufgestellt. Und endlich haben wir jemanden gefunden, der Englisch sprichtDSC09744 (2)

Diese Stöcke um den Hals sollen verhindern, dass die Viecher in die Felder rennen und sie kahl fressen 🙂

Wir sind inzwischen ausserdemzweimal Bus gefahren (für die Tambora-Expedition der letzten Tage. Aber dazu gibt es bald einen neuen Post. .).  Auf jeder der Fahrten blieb der Bus mindestens einmal liegen: Reifen wechseln, Motor einstellen, was-weiss-ich,… Das Tolle ist, sie können das immer sofort, selbstständig und mit einem Lächeln lösen. Liegt wahrscheinlich daran, dass es Fahrzeuge von sind Mitsubishi. Wie fast alle Fahrzeuge hier. Heisst nicht, dass sie häufiger kaputt gehen! Aber man kann sie selbst reparieren. Manche können das… Ich nicht. Darum hat mich mein Bus verlassen ;( und ist jetzt auf dem Weg nach Afrika. (Es ist nun der Zeitpunkt gekommen, darüber zu reden…).

Gegen Ende der Fahrt ging es nur noch mit 20km/h voran, weil dieser Bus dann doch nicht ganz geheilt werden konnte. Der Fahrer wirkte trotz der misslichen Lage entspannt. Zu entspannt, denn als er einfach mal das Steuer losließ, musste eine geistesgegenwärtige Deutsche das Steuer wieder herumreißen und den ganzen Bus vor einer Kollision mit einem Baum bewahren.

131 Comments

    1. Mit Schlangen und Spinnen?

      Patrick, willst Du den Preis für die häufigsten Kommentare gewinnen? 😉 Motiviert jedenfalls!

  1. Hallo ihr Beiden,
    Ich freu mich sehr für euch, dass trotz der Anfangsschwierigkeiten alles wunderbar voran geht! Habt ihr bereits Muskelkater vom Radeln? 🙂
    Liebste Grüße aus der Runzstraße!

  2. Macht Spaß, Euch zu “verfolgen”. Bali war ich 1981, schon damals war der Verkehr heftig. Eure Essensbilder machen Appetit! Viel Glück und Spaß weiterhin.

  3. Das mit dem Muskelkater und ggf Detailinfo zum Zustand weiterer spezifisch belasteter Körperzonen würde mich auch interessieren!

  4. Ich freue mich über die Bilder. Vorsicht vor gemeinsamer Ubernachtung im Reisfeld mit Schweinen……

  5. Haben den Tag Pause genutzt, um den Blog noch etwas aufzuhübschen, Bilder einzufügen und noch ein paar Anekdoten zu ergänzen. Mehr Details zu spezifischen belasteten Körperzonen gibt’s aber (noch) nicht.

  6. Dass Google Street View in hier schon durchgekommen ist – unglaublich !
    Sieht aber ideal zum Fahrrad fahren aus, ein netter Feldweg im Grünen.

    1. Liegt leider etwas zu weit im Norden. Dort sind wir erst in vier Wochen… Immerhin gibt’s morgen eine partielle Sonnenfinsternis 🙂

  7. Hallo ihr Lieben

    Wie cool!!! Echt spannend eure Reise!! Es schreit bei uns nach Fernweh. Vielen Dank für euren Bericht!! Das tut hier im noch grauen Deutschland sooooo gut. Das mit dem Stock und der Ziege verstehe ich nicht?!? ?

    1. Das mit der Ziege und dem Abstand zu schnellen Fahrzeugen hatte für mich Sinn gemacht. Die Wahrheit war aber nur Angst um die Ernte…

  8. Dirk, dein Space Gear geht nach Afrika…?! Verstörend…
    Danke dass Du die Ziegenfrage geklärt hast.

    1. Ja… Ich kann daher auch erst jetzt darüber reden… Aber der Kreis schließt sich. Er ging an Dienstleister des selben Schlages zurück, von welchen ich ihn seinerzeit erworben hatte…

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